Die Erstbeschreibung 1789 stammt von Johann Friedrich Gmelin (*8. August 1748 in Tübingen bis 1. November 1804 in Göttingen) deutscher Naturforscher, Herpetologe, Botaniker, Malakologe und Etomologe.
Wann die ersten Regenwachteln Einzug in die Volieren hielten ist nicht bekannt. Anzunehmen ist aber, dass sie schon bald nach ihrer Entdeckung in den Zoos und Schauen zu bewundern war.
Regenwachteln zählen zu den seltenen Wachteln in den Volieren von Hobbyhaltern und Züchtern. Da die Preise häufig Neueinsteiger abschrecken, wird diese Wachtelart wohl eher auch ein seltener Pflegling bleiben.
Es lohnt sich aber sich der schön gefärbten Regenwachtel anzunehmen. Sie ist ein dankbarer Pflegling der sehr anpassungsfähig und neugierig ist. Regenwachteln werden sehr zahm, so kann man sie mit Leichtigkeit an die Hand gewöhnen aus der sie dann diverse Leckerchen dankbar entgegen nehmen.
Diese äußerst atraktive kleine Erdwachtel ist in der Haltung mit Chin. Zwergwachteln und Harlekinwachteln vergleichbar. Wobei Regenwachteln meist nicht winterhart sind und zumindest ein leicht angewärmtes Überwinterungsplätzchen bevorzugen.
In gut bepflanzten Volieren fühlen sich die Wachteln am wohlsten. Eine Volierengröße von 2-4 m² ist empfehlenswert. Die Höhe der Voliere muss mindestens 50 cm (abgepolsterte Decke) betragen und darf nicht unterschritten werden, die gängigste Höhe ist wohl hier 2 m.
Regenwachteln sind ursprünglich polygam, in der Voliere muss dem Rechnung getragen werden. Vor allem, wenn man nur ein Paar hat und die Henne zu brüten beginnt, der Hahn sollte beim geringsten Anflug von Aggression oder Triebhaftigkeit, separiert werden. Er treibt in den meisten Fällen die Henne vom Nest, hält sie vom Nest fern und versucht sie zu treten.
Regenwachteln sind sehr gute Flieger, wie alle Erdwachteln schlafen sie am Boden und bilden einen Wachtelstern.
Zur Ausstattung der Voliere gehört eine gute Bepflanzung, hier hat sich Bambus und einige hohe bis mittelhohe Ziergräser bewährt. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, zwei Dinge sollte man aber beachten, so sollen alle Materialien und Pflanzen ungiftig sein und möglichst keine zu kleinen Öffnungen aufweisen. Verletzungen oder Vergiftungen enden häufig tötlich.
Ein Futternapf und eine Wasserschale sind nötig. Eine Schale oder Napf für Grünfutter, dazu noch einige flache Schalen (Blumenuntersetzer Keramik) die sich auch gut zur Aufzucht eignen. Regenwachteln sind am besten in Artvolieren aufgehoben bei denen man auf fliegende Gesellschaft verzichtet.
Wenn Wachteln als Untermieter gehalten werden, muss das Futter durch eine Überdachung vor Kot und Schmutz geschützt werden. Wachteln nehmen täglich Sandbäder um sich "zu waschen" auch dem muss Rechnung getragen werden, hier empfiehlt sich gesiebter Vogelsand der in einer Ecke des Käfigs aufgeschüttet oder in einer flachen Schale angeboten wird. Wie schon bei den Täubchen erwähnt sind die Lebensansprüche ähnlich und gut kombinierbar. Als Bodenbelag empfiehlt sich Buchengranulat oder Pinienrinde (Terraristik).
Auch Rindenmulch würde sich eignen, wird aber leider all zu häufig zu nass gelagert und setzt so leicht Pilze und Schimmel an. Auch hat er einen sehr intensiven Geruch den man mögen muss!
Wie bei den Zwergwachteln kann man natürlich auch handelsüblichen Vogelsand verwenden, wir verzichten aber darauf. Denn leider "baden" die Wachteln auch in kotverschmutztem Sand was eine nicht gerade reinigende Wirkung hat.
Bei guter, abwechslungs- reicher Fütterung und artgerechter Haltung erreichen Regenwachteln ein Alter zwischen 6 - 14 Jahren.
Ernährung
Die Ernährung der Regenwachteln stellt an den Halter keine großen Anforderungen. Die Wachteln gelten allgemein als Allesfresser, bevorzugt werden kleine Sämereien (Wellensittichfutter, Exotenfuttermischung, Waldvogelfuttermischung, Kanarienfuttermischungen, Salatsamen, Grassamen und Leinsamen).
Grünfutter in allen Variationen z.B. Blüten, Salat, Petersilie, Gurken, Vogelmiere, Gooliwoog, Klee und Löwenzahn besonders aber die Blüten der verschiedenen Kräuter und Wiesenbumen sind äußerst beliebt.
Auf Obst kann man weitestgehend verzichten, es wird, wenn überhaupt nur sehr selten angenommen.
Tierisches wie Käfer und deren Larven, Würmer, Fliegen und abgebrühte Fliegenmaden komplettieren die Futterpalette.
Man gibt nur so viel Lebendfutter wie gleich gefressen wird. Kleine, frischgehäutete Mehlwürmer und Krebse (Gammarus) runden den Speiseplan ab. Es ist darauf zu achten, dass das Lebendfutter schnabelgerechte Größe hat. Zudem muss immer frisches Wasser vorhanden sein. Dürreperioden bekommen den Wachteln sehr schlecht.
Auch bietet man Grit und Rotstein in täglich ausreichender Menge an.
Zur Konditionierung und Zuchtvorbereitung hochwertiges Ei- und Aufzuchtfutter für Sittiche und Exoten und/oder Fettfutter für Weichfresser (z.B. Chinesische Nachtigall)
Oberstes Gebot ist auch hier die Frische!
Zucht
Regenwachteln sind polygame Vögel, wobei hier meist die Paarhaltung praktiziert wird. Die Hähne sind äußerst agressiv und man sollte immer ein wachsames Auge auf sie haben.
Wachteln sind Hühnervögel sie legen ihre Eier überall da ab wo sie gehn und stehen, dabei spielt es keine Rolle wo die Henne/n legen. Am Ende werden alle Eier von der Henne ins Nest gerollt.
Die Henne bevorzugt eine selbstgescharrte Kuhle im Sandboden. Hier suchen sie sich meist Volierenecken aus die etwas (sicht)geschützt liegen. Es eignen sich kleine Büsche oder Ziergräser.
Einen Sichtschutz kann man auch hier mit Tannenzweigen oder kurzen Schilfmatten erreichen. Die Brut wird mit der zur Auswahl stehenden Plätzen wahrscheinlicher.
Hat die Henne das Nest fertig legt sie zwischen 6 - 8 Eiern.
Die Färbung der Eier reicht von braun und gelegentlich auch leicht schwarzbraun gesprenkelt.
Die Brut beginnt, wenn das Gelege vollständig ist. Da Wachteln Nestflüchter sind, müssen auch alle Küken zum selben Zeitpunkt schlüpfen.
Die Henne brütet fest, wenn sie mehr als 12 Stunden am Tag auf den Eiern sitzt (gluckt). In der Brutzeit ist auf eine normale, proteinarme Kost zu achten, hier wird dann ausschließlich Exotenfutter gefüttert. Die Henne soll auf Dauer der Brut nicht weiter legen.
Der Hahn kümmert sich nicht ums Gelege. Er versucht manchmal die Henne vom Nest zu locken und sie davon fern zu halten.
Die Henne brütet 16 (Alderton 1992) bis 18 (Johnsgard 1988) Tage nach dieser Zeit schlüpfen die Küken.
Die Aufzucht
Die Küken schlüpfen meist am späten Nachmittag im Abstand von wenigen Minuten, das ist auch wichtig, denn die Henne verlässt mit den getrockneten Küken das Nest und kehrt nicht mehr dahin zurück. Sind noch Küken in den Eiern, wenn die Henne das Nest mit den Küken verlässt, sind diese verloren.
Es ist nicht ratsam die Eier zu öffnen und die Küken aus den Schalen zu nehmen. In dem Fall sind Krankheiten, Fehlstellungen und Schwäche das Normalbild.
Wachteln sind wie alle Hühnervögel Nestflüchter und schon absolut selbständig. Hier ist nun auf die richtige Unterbringung zu achten, Volieren/ Käfige müssen dicht sein, damit kein Küken durchschlüpft. In Käfigen bzw. Volieren mit großen Maschen, können die Küken leicht entweichen. Sie verlaufen sich dann meist in der Umgebung und sterben an Unterkühlung, wenn man sie nicht rechtzeitig findet. Hohe Kotwannen und engmaschiger Volierendraht verhindern das Entweichen.
In der Regel fressen die Küken am ersten Tag nach dem Schlupf noch nicht, das ist allerdings abhängig von der Brutdauer. Es ist ratsam schon gleich nach dem Schlupf Wachtelstarter, Fasanenstarter, Putenstarter I & II, oder ein gleichwertiges Futter anzubieten, wobei zu beachten ist, dass das Futter min. 25 % Protein enthält und frei von Mitteln gegen Kokzidose ist.
Das Futter muss zu Mehl gemahlen werden.
Alternative Mischung:
Eine Mischung aus je 1 Teil gemahlenem Körnerfutter (Wachtelfutter bzw. Exotenfutter/Wellensittichfutter), je 2 Teile Eifutter für Wellensittiche oder Kanarien und gemahlenem Fettfutter für Weichfresser (chin. Nachtigall), getrocknete Insekten (Wasserfliegen), kleine Krebse (Daphnia und Gammarus), Mehl aus Blau- oder Backmohn und Maisgies. Alle Komponenten müssen zu Mehl gemalen werden.
Zusätzlich kleines Lebendfutter wie mikro. Heimchen Fruchtfliegen oder kleine frischgehäutete Mehlwürmer sind ein gutes Anfangsfutter.
Wobei darauf zu achten ist, dass die tierischen Bestandteile des Futtermehls überwiegen und Lebendfutter frisch gereicht werden muss. Futterreste müssen entsorgt werden.
Das Futter muss reich an Eiweiß (min. 25 % Protein) sein sonst entwickeln sich die Küken nicht und kümmern. Ein breitgefächertes Futterangebot ist das A und O in der Wachtelaufzucht .
Wasser sollte ebenfalls immer bereit stehen, dabei ist darauf zu achten das man den Wasserstand niedrig hält, vorallem flache Schalen (Blumenuntersetzer) eignen sich sehr gut. Man kann zwei Untersetzer verschiedener Größe ineinander stellen (siehe Abbildung 1 & 2) oder zu Anfang einen kleineren Napf einstellen (z.B. Eifutter bzw. Naschnapf).
Eine flache Wasserfontäne, wie sie für Wellensittich und Co. Verwendung findet, leistet sehr gute Dienste. Die Farben gelb und rot wirken auf die Küken besonders anziehend.
Notfalls füllt man Aquarienkies ein und durchfeuchtet ihn so, dass die Küken zwischen den Steinchen Wasser aufnehmen können . In hohen Schalen könnten die Küken ertrinken oder sehr stark durchnässen.
Der Hahn kümmert sich nicht um den Nachwuchs, im Gegenteil, in vielen Fällen tötet er die Küken, wenn sie ihm zu nah kommen.
Das es hier auch Ausnahmen gibt, sollte nicht unerwähnt bleiben, es gibt auch Regenwachtelhähne denen der Nachwuchs keinen Stress bereitet.
Junge Wachteln wachsen schnell so sind sie mit 14 Tagen bereits flugfähig. Mit 6 W (42 Tagen) bis acht Wochen (56 Tage) sind sie voll befiedert und fast ausgewachsen. Bei der Fütterung ist nun darauf zu achten, dass man sehr wenig bis gar kein Protein füttert. Die Jungtiere können nun problemlos mit Exotenfutter als Hauptfutter gefüttert werden.
Die Geschlechtsreife tritt mit 16 (Hahn) bis 20 Wochen ein, dann zeigt sich auch die charakteristische Ankerzeichnung und die schwarze Brust der Hähne. Die Beringung erfolgt am 15 - 16 Tag mit 4,5 mm (geschlossene) Ringen.
Man kann die Küken nach der Komplettbefiederung von den Eltern trennen, also dann, wenn sie auf die Wärme der Eltern nicht mehr angewiesen sind. Regenwachtelhähne haben gegen weibliche Nachkommen nichts, so können die jungen Hennen bis zu acht Monaten bei den Eltern bleiben. Hähne sind etwa mit Beginn der Mauser ins erwachsenen Kleid zu trennen.
Eine Gruppenhaltung der Jungtiere ist nur möglich, solange die Wachteln noch nicht geschlechtsreif sind oder nur ein Junghahn "das Sagen" hat.
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