Diamanttäubchen
  Spitzschwanzamadine
 

 

Spitzschwanzamadine (Poephila acuticauda)
engl.: Longtailed Grassfinch, Back-heart Finch
deutsches Synonym: Spitzschwanz-Gürtelgrasfink
Gattung: Grasfinken (Peophila)
Familie: Prachtfinken (Estrildidae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri oder Oscines) 



Ursprung und Lebensweise

Die Spitzschwanzamadine Poephila aucuticauda wurde von John Gould 1839 beschrieben. Sie bewohnt in zwei Unterarten den nördlichen Teil des australischen Kontinents. Poephila aucuticauda aucuticauda die gelbschnäbelige Form bewohnt die trockenen Eukalyptussavannen und Steppenlandschaften Nordwestaustraliens. Als Höhlenbrüter ist sie auf Baumhöhlen angewiesen, so kommt sie nur außerhalb der Brutzeit auch in baumlosen Gegenden vor.

Die beliebte und als Volierenvogel besser bekannte rotschnäbelige Spitzschwanzamadine Poephila aucuticauda hecki bewohnt Nordaustralien bis Qeensland. Heinroth beschrieb diese Unterart 1900.

Die Ersteinfuhr nach Deutschland gelang 1897 durch Carl Hagenbeck. 

Die Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten überschneiden sich, wobei auch Mischformen mit orangenen Schnäbeln und hellerem Gefieder vorkommen. 

Die Spitzschwanzamadine bevorzugt Savannen mit losem Baumbestand und hohem Gras in der Nähe von Wasser. Sie lebt sehr gesellig und ist das ganze Jahr hindurch in Schwärmen anzutreffen. Ihre Hauptnahrung besteht aus reifen und halbreifen Grassamen und tierischer Nahrung. Auch hier gewinnt in der Brutzeit und Aufzucht der tierische Nahrungsanteil an Bedeutung. Auch sie ist ein Saugtrinker und nimmt Wasser durch einsaugen auf.

Die Gesamtkörperlänge beträgt 17-18 cm die sich durch die beiden langen, mittleren Schwanzfedern ergibt. Der graue Kopf wird von einem schwarzen Zügel der das Auge einschließt unterbrochen an der Halsunterseite grenzt sich ein schwarzer, rundlicher Latz ab, die Grundfarbe ist ein rosenholzbraun, die Füße sind rötlich, mit hellen Krallen. Rücken und Flügel sind braun, der Schnabel ist korallenrot oder gelb, Augen dunkel, Schwanz mit den beiden Spießen schwarz. 

Hahn und Henne lassen sich äußerlich nicht voneinander unterscheiden. Allein der Gesang lässt eine geschlechtliche Zuordnung zu. Der Gesang ist sehr variabel und beginnt mit einigen weichen und recht leisen Tönen, gefolgt von mehreren Strophen die wie "tra-tra-trü-tü-tü-wiiii" auch tschülp-tschülp-tschülp-tüiii" klingen. Der Kontaktlaut geht von einem weichen "üt" beim Hahn über ein "ät" bei der Henne.

Die Vögel bergrüßen sich mit Kopfnicken, Kontaktlauten und gegenseitigem kraulen, überhaupt unternehmen sie alles gemeinsam und sind nie einzeln anzutreffen. 

 


 

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################ SA Haltung (Unterseite von "Spitzschwanzamadine") ################

 

Haltung in Gefangenschaft

 

Die ersten lebenden Spitzschwanzamadinen gelangten 1897 durch einen Selbstimport von Carl Hagenbeck jun. in den Tierpark Hagenbeck. 
 

Spitzschwanzamadinen gelten als äußerst pflegeleicht und sind auch für den Anfänger in der Vogelpflege zu empfehlen. Mittlerweile zählt man diese Amadinen schon zu den domestizierten Prachtfinken, vor allem weil in den letzten Jahrzehten verschiedene Farbschläge wie Braun, Topas, Isabell, Falbe, Weiß, Grau, Blass-Schnabel und Dunkelbraun heraus gezüchtet wurden.

 

Für zwei bis vier Vögel sollte der Kistenkäfig (drei Seiten geschlossen) bzw. die Zimmervoliere mindestens 120 cm x 50 cm x 50 cm haben. Dieses Maß darf keinesfalls unterschritten werden, besser wählt man ein Mindestmaß von 150 cm x 80 cm x 50 cm (Länge x Tiefe x Höhe). Auch hier gilt, je größer desto besser!

 

Spitzschwanzamadinen gehören eher zu den ruhigen Vertretern ihrer Gattung. Sie verhalten sich auch anderen Vögeln gegenüber friedlich und sollten daher nur mit friedlichen Arten wie Gouldamadinen oder bei großen Volieren auch mit Ringelamadinen oder Zebrafinken zusammen gehalten werden. 

Eine Zucht in der Gemeinschaftsvoliere gestaltet sich allerdings als schwierig. Spitzschwanzamadinen verteidigen ihr Brutrevier und können äußerst dominant sein. Dies ist vorallem in der Vergesellschaftung mit Gouldamadinen oder Ringelamadinen zu beachten.

Eine zusätzliche Beleuchtung muss im Kistenkäfig vorhanden sein, nur so zeigen die Vögel ihr natürliches Verhalten. Das Leuchtmittel sollte dem Sonnenspektrum entsprechen und einen UV Anteil aufweist. Gute Dienste leisten auch hier Leuchtmittel aus der Terraristik. 

 

Der Käfig muss min. 80 cm über dem Boden stehen. Die Unterbringung in einer großen Freiflugvoliere den Sommer über ist sehr zu empfehlen, allerdings sollte man einen Schutzraum anbieten wohin sich die Vögel bei Regen und Kälte zurück ziehen können. Anhaltende Nässe, verbunden mit Kälte ist auch in diesem Fall zu vermeiden.  Die Mindesttemperatur sollte 15 C° nicht unterschreiten.

 

Zur Käfigausstattung zählen neben Futternapf und Wasserfontäne unbedingt auch eine Badewanne. Als Badewanne eignet sich ein handelsübliches Badehäuschen (Wellensittich/Kanarien), eine flache Plastikwanne (siehe Mövchen) oder eine Badeschale aus Keramik oder Plastik (ohne Spiegel) welche mit 1-2 cm warmem (zimmerwarm) Wasser befüllt wird.

 

Die Sitzstangen sollten einen mindest Durchmesser von 8 - 10 mm besser von 12mm haben. Sehr zu empfehlen sind Äste von Obstbaum, Nussbaum, Bambus, Kastanie, Ahorn, Birke, Holunder, Pappel und Weide. Unterschiedlich dicke Äste sind besonders gut für den Vogelfuß und trainieren Sehnen und Muskeln. Auch hier haben sich kleine Sitzbretter die mit Hilfe von Haken in die Voliere gehängt werden, bewährt.

 

Alle Teile der Voliere müssen leicht zu reinigen sein, all zu leicht verschmutzen Wasser und Nahrung durch Kot was zu Krankheiten und Todesfällen führen kann.

 

Handelsüblicher Vogelsand ist die richtige Einstreu.

 

Bei guter, abwechslungsreicher Fütterung und artgerechter Haltung erreichen Spitzschwanzamadinen ein Alter zwischen 7 - 10 Jahren.

################ SA Aufzucht (Unterseite von "Spitzschwanzamadine") ################

Die Aufzucht

Für ein harmonierendes Paar stellt die Aufzucht der Küken kein großes Problem da.  Die Küken schlüpfen nackt bis auf leichte Dunen an Kopf und Rücken, meist im Abstand von wenigen Stunden. Die Küken werden nur dann gefüttert wenn sie auch sperren, zu schwache oder kränkliche Küken werden meist einen Tag nach dem Schlupf vom Hahn aus dem Nest entfernt. Nach meinen Beobachtungen wurden die Küken selten am selben Tag nach dem Schlupf gefüttert, das hängt mitunter mit dem Dotterrest zusammen der ihnen noch Nahrung für einen Tag liefert.

Die Nestlingszeit beträgt 21 - 23 Tage. Nach dem Ausfliegen werden die Ästlinge für weitere 21 - 28 Tagen (durchschnittlich drei Wochen) hauptsächlich vom Hahn zugefüttert. Es ist wichtig nach dem Ausfliegen des letzten Jungvogels das Nest aus dem Käfig zu entfernen.  Es kommt häufig zu Schachtelbruten was sich negativ auf die Entwicklung der Ästlinge auswirkt. Problematisch auch weil hier die Gefahr der Unterversorgung besteht und die Jungvögel innerhalb weniger Tage verhungern bzw. verdursten.

Die Jugendmauser gilt nach weiteren 3 Monaten als abgeschlossen.

 

 

 


 


 

 

© Copyright 2011 by Diamanttu0062chen Homepage ################ SA Zucht (Unterseite von "Spitzschwanzamadine") ################

Die Zucht

Die Zucht ist recht leicht, wenn sich die Partner verstehen. Zwangsverpaarungen gehen meist nicht gut und sind nicht zu empfehlen. Die Paare sollten die Möglichkeit haben sich aus einem Schwarm heraus zu finden.

Auch hier empfiehlt sich die paarweise Zucht in einer geräumigen Zuchtbox oder einem größeren Käfig. Gemeinschaftsbruten sind nur in sehr großen Volieren möglich. Obwohl Spitzschwanzamadinen äußerst friedlich sind, kann es in der Brutzeit zu Streitigkeiten innerhalb des Schwarms kommen. Meist suchen sich zwei Paare das selbe Nest aus oder sitzen zu dicht aufeinander, unter solchen Bedingungen gelingt die Brut auch bei harmonierenden Paaren nicht.

Spitzschwanzamadinen brüten im geschlossenen Exotennistkasten oder im Wellensittichkobel. Hier wird bald ein Nest aus Heu oder Kokosfaser und Federn gebaut. Etwa 14 Tage später beginnt die Henne mit der Eiablage. Ein Gelege umfasst 4 - 6 Eier. Die Brut beginnt mit dem 3. -5. Ei, das Gelege wird 13 - 14 Tage abwechselnd von beiden Partnern bebrütet. 

In der zweiten Bruthälfte füttert man neben der üblichen Mischung ein gutes Eifutter für Exoten außerdem kleine frisch gehäutete Mehlwürmer, Getreideschimmelkäferlarven (Buffalo) oder sonstige tierische Nahrung.
 

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Die Ernährung

Das Hauptfutter besteht aus einer feinen Exotenkörnermischung wie es sie fertig im Handel gibt. Dabei sollte auf Negersaat und Hanf als Zusatz gänzlich verzichtet werden. Die Frische der Mischung muss an oberster Stelle stehen, das Futter muss frei von Schädlingen, Pilzen und Giften gelagert werden. Die Hauptbestandteile des Futters sollten aus gröberen Hirsesorten bestehen. Ein guter Anteil Glanz rundet die Mischung ab. 

Als Leckerbissen eignen sich die verschiedensten Kolbenhirsesorten. Von Zeit zu Zeit gibt man Grassamen oder Wildkräutersämereien als Zusatzfutter, dabei dürfen keine ölhaltigen Samen verfüttert werden, da es sonst zu Leberschäden kommen kann. Quell oder Keimfutter reicht man nur in der Brutzeit um eine gute Versorgung mit Vitaminen, Ballaststoffen, Spurenelementen und Mineralien zu gewährleisten. 

Grünfutter gehört unbedingt auf den Speisenplan und ist recht beliebt, es lohnt sich daher eine Schale mit Vogelmiere, Gooliwog, Katzengras (Weizenkeimlinge) oder Grasschößlingen bereit zu stellen. Auch das ankeimen von Kolbenhirse und Grasrispen mit halbreifen Samen sind eine gute Alternative zu Salat, Gurke und Co. 

Petersilie, junger Löwenzahn, Kresse, Klee, Sämlinge von Gerste, geschabte Karotten, Feldsalat, gehackte Brennnessel usw. sollten ruhig angeboten werden. Auf Obst legen die Vögel eher wenig Wert, hier wurden vorallem Äpfel geschabt und Holunder bevorzugt aufgenommen.

Tierisches Futter ist besonders in der Brut und Aufzucht gefragt, stellt aber auch bei der üblichen Ernährung einen kleinen Anteil. Hier eignen sich kleine Mehlwürmer, Wachsmotten, Gammarus, kleine Heimchen, Getreideschimmelkäferlarven, Ameisenlarven usw. aber auch ein gutes Eifutter für Exoten.

Mineralien gibt man in Form eines Mineralstoffpräparates oder als gewässerte Sepiaschale, die Vögel nehmen auch Grit aus dem Vogelsand auf. Ab und an ein wenig Vogelkohle in einem extra Napf angeboten fördert das Wohlbefinden. 

 

 

 

 

Achtung: Ein zu viel an Vogelkohle kann ein Vitaminzehrer sein, zudem ist eine Verschleierung von Symptomen bei eventueller Erkrankung möglich. 

Setzen Sie Amadinen niemals auf Diät, der Vogel kann nicht länger als 8 - 12 Stunden ohne Futter auskommen., auch Wasser ist lebenswichtig. Schon kurze Durst- bzw. Hungerperioden können zu einem schnellen Tod führen.

Vorsicht, diese ölhaltigen Saaten sind in für Spitzschwanzamadinen ungeeignet, da sie Leberschäden verursachen:

 

 

 

 

Rübsen
Raps
Leinsaat/ Leinsamen

Salatsamen

Negersaat
Mohn
Hanf

Achtung Giftig: Efeu, Eibe, Alpenveilchen, Drachenbaum (Dracaena)

 

 

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Update 19. Oktober 2020


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