Diamanttäubchen
  Reisfink
 

Reisamadine (Padda oryzivora), Linnaeus 1758
engl.: Java-Finch
deutsches Synonym: Reisfink
Gattung: Reisfinken (Padda)
Familie: Prachtfinken (Estrildidae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri oder Oscines)
 



Usprung und Lebensweise

Reisfinken wurden etwa ab dem 16. Jahrhundert zuerst in China und dann in Japan gezüchtet. Am Anfang der Domestikation wurden vornehmlich weiße und gescheckte bzw. falbe Reisfinken gezüchtet. 

Ursprünglich nur auf Java und Bali beheimatet, wurde er vom Menschen über große Teile Südostasiens verbreitet. So findet man ihn in Thailand, dem südlichen Vietnam, auf Sumatra, Borneo, den Molukken, Malaysia, Sansibar und im Süden Indochinas. Auch an der Küste Ostafrikas und auf St. Helena ist er beheimatet.
 
Die wildfarbige Variante zeigt neben dem dunkel bis schwarzen Gefieder, einen weißen Unterschwanz und weiße Wangenflecken, der Kopf setzt sich schwarz, deutlich vom Körper ab. Der Schnabel ist rötlich zur Innenseite (Schlundseite) heller werdend, Füße rötlich.
 
Er gilt als Kulturfolger so ist er in Dörfern, an Dorfrändern, Wegen, Feldrändern und Parks genau so zuhause wie in buschreichem Grasland, in lichten Wäldern, an Waldrändern und auf Reisfeldern.
 
Da er vor allem die Reisfelder (auch andere Getreidefelder) in Scharen heimsucht um dort die halbreifen bis reifen Reiskörner zu fressen, bekam er schnell seinen deutschen Namen.
Die Reisbauern fingen ihn mit Netzen und Klebefallen und so mancher Reisfink landete so als willkommene Fleischbeilage im Kochtopf.
 
Der 14 cm GL große Prachtfink bevölkert außerhalb der Brutzeit seinen Lebensraum in großen Schwärmen. Zur Brutzeit finden sich die Paare zusammen und brüten in Kolonien. In Gebüsch, in Baumhöhlen oder unter Hauserdächern bauen sie ihre kugelligen Nester. Als Höhlenbrüter bevorzugt er einen dunklen und geschützten Nistplatz.
Das Gelege besteht aus 4 – 7 Eiern, die Brutzeit beträgt 12 - 15 Tage, durchschnittlich 14 Tage.
 
Der Timorreisfink auch Brauner Reisfink Padda fuscata engl. Timor Sparrow kommt nur auf den Timorinseln sowie und den vorgelagerten Inseln Roti und Semau vor. 
Er wurde bereits im 19. Jahrhundert nach Deutschland importiert leider blieben die Nachzuchterfolge weitgehend aus. So das die erste erfolgreiche Zucht erst Mitte 1970 gelang. Im Jahr 1987 wurden Timorreisfinken vermehrt Importiert, leider hat sich der Bestand in Deutschland nicht Etablieren können.

Timorreisfinken werden daher sehr selten bei Liebhabern angetroffen was um so bedauerlicher ist da der Bestand an freilebenden Exemplaren jährlich sinkt.
 

Dieser hübsche Vogel trägt als Hauptgefiederfarbe ein schokobraun das sich über Mantel und Brust, über den Scheitel zieht, sein Bauch ist hell abgesetzt ebenso wie sein Unterschwanz, sein Schnabel ist vom dunklen Kopf silbrig glänzend, seine Wangenflecken beige abgesetzt, Füße dunkel.

 


 


Reisamadine gescheckt

Haltung in Gefangenschaft

Reisfinken sind außerhalb der Brutzeit sehr gesellige Vögel die sich mit kleinen, friedlichen Prachtfinken  gleicher Lebensbedingungen gut Vergesellschaften lassen. 

Reisfinken sind untereinander nur außerhalb der Brutzeit verträglich. Eine Schwarmhaltung ist möglich und nur in großen Volieren sinnvoll. 
Selbst bei der gleichgeschlechtlichen Haltung wie ich sie den Winter über praktiziere bleiben Streitigkeiten nicht ganz aus.

Reisfinken bilden kleine Brutreviere die sie vor Eindringlingen aber vor allem gegen andere Reisfinken verteidigen. Es empfiehlt sich meist nur ein Paar in der Vogelgesellschaft zu halten. 
 
Für ein Paar Reisfinken sollte der Käfig bzw. die Voliere mindestens 80 cm x 40 cm x 40 cm (Länge x Tiefe x Höhe) groß sein. Auch hier gilt je größer desto besser. Ein heller zugfreier Standort mit schattigem Plätzchen ist auf jeden Fall nötig. 

Die Vögel lieben Wärme (nicht unter 20 C°) und Sonne, auch im Winter muss genügend Licht vorhanden sein, hier sollte man dann auf Leuchtstoffröhren mit Tageslichtspektrum und UV Anteil ( z.B. Birdlamp oder aus der Terraristik) zurück greifen. 

Die Unterbringung in einer großen Freiflugvoliere den Sommer über bekommt den Vögeln ausgezeichnet und ist absolut zu empfehlen. 

Dabei ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht unter 20 C° abfällt. 

Die Voliere muss vor Regen und Kälte geschützt sein und sollte nach Möglichkeit über einen hellen beheizbaren Schutzraum verfügen. 

Anhaltende Kälte und Nässe ist auf jeden Fall zu vermeiden und schaden den Vögeln. Vor Zugluft und praller Sonne müssen sie ebenfalls geschützt sein, beides bekommt ihnen sehr schlecht. 

Freiflüge sind möglich, sie müssen immer freiwillig sein und dürfen nur in zuvor abgesicherten Zimmern mit gesicherten Fenstern (Gardinen) stattfinden. 

Zur Käfigausstattung zählen neben Futter und Wassernapf unbedingt auch eine Badewanne. Reisfinken lieben das tägliche Bad in nicht zu kaltem Wasser. 

Als Badewanne eignet sich handelsüblich Badewannen aus Plastik (ohne Spiegel), z.B. für Kanarienvögel diese werden mit 2-4 cm warmem (zimmerwarm) Wasser befüllt. 

Bei den Sitzstangen sollte ein mindest Durchmesser von 12 mm gewährleistet sein. Sehr zu empfehlen sind Äste von Obstbaum, Nussbaum, Bambus, Kastanie, Ahorn, Birke, Holunder, Pappel, Kiefer und Weide. Abwechselnd dicke und dünne Äste oder Stangen sorgen für Fussgymnastik und verhindern unkontrolliertes Krallenwachstum.  

Ein Schlafnest ist kein absolutes Muss und eignet sich nur bei der Haltung gleichgeschlechtlicher Vögel. Die Vögel lieben es darin eingekuschelt zu schlafen. Hier verwendet man Wellensittichkobel aus Holz oder Kunststoff, diese bieten den Vögeln ausreichend Platz.

Es geht aber auch ohne Nest, so schlafen sie ebenso gut auf der Stange bzw. einem dickeren Ast. Bewährt haben sich auch hier kleine Sitzbretter die mit Hilfe von Vitragehaken in die Voliere gehängt werden. 

Handelsüblicher Vogelsand ist die richtige Einstreu. Bei guter, abwechslungsreicher Fütterung und artgerechter Haltung erreichen Reisfinken ein Alter zwischen 7 - 10 Jahren in Außnahmefällen bis 14 Jahre. 
 


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Die Ernährung 

Futter und Wassernapf gehören auf den Boden, das entspricht den Futtergewohnheiten der Reisamadine. Empfehlenswert sind aber auch Futterbretter bei denen das Futter etwa 10 cm vom Boden entfernt gereicht werden kann. So verhindert man Verschmutzungen durch Sand und Kot.

Als Futter gibt man in erster Linie im Handel erhältliches Sittichfutter z.B. Großsittichfutter aus Hirse, Glanz, geschältem Hafer, Gerste, Weizen, Milo, Dari, Paddyreis, mit und ohne Sonnenblumenkerne auch Wellensittichfutter als Grundfutter eignet sich. Ein gutes ausgewogenes Exotenfutter rundet die Futterpallette von kleinen und größeren Sämereien ab. 

Alternativ kann man auch 2/3 Exotenfutter und 1/3 Paddyreis/ Wildreis mischen.

Seit einigen Jahren gibt es auch eine spezielle Mischung für Kleinpapageien sogenanntes Agaponidenfutter es enthält auch alles das was Reisfinken als gesunde Futtermischung benötigen und eignet sich damit als fertige Mischung.

Ein gutes Futter das man selbst mischen kann besteht aus 1/3 Exotenmischfutter (Hirsemischung ohne Glanz), 1/3 Paddyreis, und  je 1/6 aus Kardi (auch mal Dari), Hanf, Weizen, Naturreis, Silberhirse (Weißhirse) und Glanz (Spitzsaat). 

Es soll darauf geachtet werden das Reisfinken ein grobes Futter mit größeren Sämereien bekommen.

Zudem Kolbenhirse die außerordentlich beliebt ist.
 
Quell oder Keimfutter das man aus der üblichen Futtermischung herstellt und Ei- oder Aufzuchtfutter bilden nur in der vorbereitenden Zuchtphase, der Aufzucht und in der Mauser eine sinnvolle Futterergänzung.

Grünfutter ist auch hier sehr wichtig, so bietet man von Gurke zu Löwenzahn über Brennessel und Golliwoog alles an.

Grünfutter wie Vogelmiere, Katzengras, Salatgurke, Eisbergsalat, geschabte Möhre, Feldsalat, Petersilie, Löwenzahn (Pusteblume), Klee, Gänseblümchen usw. Obst: Äpfel, Birnen, Bananen, Himbeere, Holunder usw. 

Seien Sie nicht alll zu enttäuscht, wenn die Reisamadinen nicht sofort Frischfutter/ Grünfutter annehmen auch das ist eine reine Gewöhnungssache. Manch mal braucht ein Vogel etwas länger um auf den Geschmack zu kommen. 

Obst und Grünfutter sind in den ersten Tagen der Aufzucht tabu, da die Küken auf eine ausreichend hohe Versorgung mit Protein angewiesen sind, besteht die Gefahr das sie nur mit eiweißarmer Kost (z.B. Salat ect.) ernährt und dadurch unterversorgt werden.

Zur wichtigen Versorgung mit Mineralien eignen sich Vogelgrit, Kalk in Form von Knochenmehl, Sepiaschale und Exotenkalkstein.

Achtung Giftig: Efeu, Eibe, Alpenveilchen, Drachenbaum (Dracaena)


 

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Zucht

Eine gute Zuchtvorbereitung sollte min. 6 Wochen vorher beginnen. Wobei man das Paar in eine dafür vorbereitete Zuchtbox 120 x 60 x 60 cm  mit geschlossenem Nistkasten verbringt. 

Bald nach dem Umsetzen beginnen die Vögel einen Flirt, dabei stellt sich schnell heraus ob sie miteinander harmonieren. 

Die Henne bettelt den Hahn nach Jungvogelmanier an, sie macht sich klein, sperrt, mit zitternden Flügeln, der Hahn macht sich größer, beugt sich weit über sie und füttert sie, über die Henne beugend von oben her aus dem Kropf. 

Der Hahn bringt der Henne kleine Geschenke in Form von Halmen, Federn oder Zweigen. Dabei lässt er ein "Fauchen" und "Zischen" hören. Die Halmbalz führt zum Gleichglang der Geschlechter. Ist man sich einig, fliegen beide Partner gemeinsam mit Nistmaterial im Schnabel herum. 

Das Nest besteht aus grob zusammen gefügten Grashalmen und kleinen Zweigen. In den meisten aller Fälle wird Kokosfaser angeboten, die auch gut verbaut wird. Nachdem das Nest fertiggestellt ist füttert man eiweißreicher bis die Eiablage beginnt.

Die Reisfinkenhenne legt täglich in den frühen Morgenstunden ihr Ei ab. 
Das Gelege besteht normalerweise aus 5 - 6 manchmal auch 8 ovalen, weißschaligen Eiern.

Die Brut beginnt mit der Ablage des vorletzten Ei's. Henne und Hahn bebrüten abwechselnd 13 - 14 Tage. 

Nach dem Schlupf kümmern sich Hahn und Henne gleichermaßen gut um die Küken.

Bei unerfahrenen Paaren kann es dennoch dazu kommen das sie nicht richtig füttern und die Küken verenden. Dies sollte eine reichliche Fütterung mit Rothirse verhindern.


 

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Die Aufzucht

Der Schlupf erfolgt nach 13 - 14 Tagen (selten 15 Tage). Zur Aufzucht gibt man hochwertiges Eifutter, Mehlwürmer, Gamarus (Bachflohkrebse), geschabte Karotte und vor allem Rothirse in ausreichender Menge.  

Gerade Rothirse scheint für die Aufzucht eine besondere Rolle zu spielen. So habe ich sie bei jungen  schlechtfütternden Paaren (erste Brut) schon während der Brutzeit in größeren Mengen gefüttert und hatte danach immer gut fütternde Altvögel. 

Auch von anderen Züchtern ist mir diese Beobachtung bestätigt worden.

Die kleinen Reisfinken schlüpfen nackt und blind. Am 5. - 6. Tag werden die Reisfinken geschlossen beringt.

Nach einer Nestlingszeit von 21 - 35 Tagen verlassen die jungen Reisfinken das Nest, sie werden noch etwa 14 Tage von beiden Eltern gefüttert. So sind sie mit etwa 7 Wochen selbständig. 

Nach dem Absetzen sollte man die Jungvögel unbedingt von den Altvögeln trennen, die sie sonst zu verjagen suchen.

Im Alter von 4 - 6 Monaten kann man die Geschlechter der Jungvögel voneinander unterscheiden, die Hähne fangen an zu singen.

Die Jugendmauser ist im Alter von 5 - 9 Monaten abgeschlossen, dann zeigen Reisamadinen ihre ganze Gefiederpracht. 
Bei Sonneneinstrahlung bzw. Außenhaltung kommen Reisamadinen häufig schneller durch die Jugensmauser, so dass sie in dem Fall etwa 5 - 6 Manate brauchen.

Mit 5 - 6 Monaten manchmal erst mit 9 Monaten sind Reisamadinen geschlechtsreif. 

Zur Zucht sollte man sie frühstens mit 12 Monaten ansetzen.

Im Jahr sind zwei bis drei Bruten keine Seltenheit. Aus Schonung der Henne sollte man es im Jahr bei zwei Bruten, eine im Frühjahr und eine im Herbst belassen. 

 
 



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Update 19. Oktober 2020


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