Die Zucht
Zebrafinken vermehren sich bei guter und ausreichender Fütterung problemlos. Die Brutzeit ist nicht auf eine Jahreszeit beschränkt und das ganze Jahr möglich, es muss nur Futter im Überfluss vorhanden sein. Wenn das Paar gut harmoniert, steht dem Brutgeschäft meist nichts im Weg. Es ist schwerer einen Zebrafinken von der Brut abzuhalten als ihn dazu zu bringen. Nicht um sonst gilt er als Anfängervogel, er ist bescheiden aber nicht anspruchlos.
Einiges ist zu beachten, zum einen dürfen Zebrafinken bei der ersten Brut nicht jünger als sechs Monate sein. Da ihre körperliche Entwicklung vor dem sechsten Monat noch nicht abgeschlossen ist und Brut und Aufzucht das junge Weibchen schwächen. Zum andern hört man immer wieder vom Überbauen der Eier oder Küken, das besonders bei sehr jungen Zebrafinken auftritt. Die besten Ergebnisse habe ich erzielt, wenn die Hennen min. 12 Monate alt waren. Darum empfehle ich ein Alter zwischen 9 und 12 Monaten zur Zucht.
Beim Neuerwerb ist es besser erst drei Monate zu warten bis man die Vögel zur Zucht ansetzt, erstmal wegen des ungewissen Alters, aber auch damit sich die Vögel richtig eingewöhnen können.
Als Nisthilfen empfehlen sich geschlossene oder halboffene Exotennistkästen. Diese lassen sich leicht kontollieren und nach der Brut prima reinigen und desinfizieren.
Kurz nach Einbringen der Nisthilfen und des Nistmaterials (Kokosfaser, Scharpie, Kabuk, Federn, Tierhaare, Heu usw.) fängt der Hahn an ein Nest zu bauen. Nun versucht der Hahn sein Weibchen durch leises fiepsen auf das Nest aufmerksam zu machen. Wenn das Nest der Henne zusagt hüpft sie hinein und macht es sich gemütlich. Es folgen mehrere Paarungen am Nestrand oder auch im Nest. Das Paar verbringt nun die Nächte zusammen im Nest. Der Hahn ist unermüdlich im Nestbau und schleppt alles was er zwischen seinen Schnabel bekommt ein um das Nest noch größer, haltbarer und gemütlicher zu machen. Hält man Zebrafinken in der Vogelgemeinschaft, kann der kleine Fink ein echter Quälgeist werden, der auch vor weitaus größeren Vögeln keine Angst zeigt.
Man erkennt am sogenannten Legebuckel der durch Zunahme des Leibesumfanges der Henne, bedingt durch die Eiproduktion entsteht, das die Henne bald ihr erstes Ei legen wird. Die Flügelspitzen liegen nicht mehr über dem Bürzel, sondern sind in Ruhestellung seitlich angelegt. Hierdurch liegt das Bürzelgefieder rundlich sichtbar frei. Weiterhin sieht man eine verstärkte "Schwanzatmung", der Schwanz wippt stärker bei jedem Atemzug hin und her, als er das beim Hahn tut.
Nachdem das Nest fertig ist, manchmal auch früher legt die Henne im Tagesabstand ein Ei, bis das Gelege mit 4 - 7 Eiern vollständig ist, bei sehr jungen Weibchen 2 - 3 Eier. Die feste Brut beginnt erst ab dem dritten Ei. Auch wärend dieser Zeit wird eifrig am Nest gebaut. Das Verhalten des Paares ändert sich, war das Paar vorher stundenlang im Nest oder auch Außerhalb zusammen, so sitzt nun nur noch ein Elternteil ständig allein auf den Eiern und brütet. Hahn und Henne lösen sich dabei durchschnittlich alle andertalb Stunden ab. Meist bleibt aber die Henne länger im Nest. Nachts schlafen oft beide Partner im Nest, wobei dann nur die Henne brütet.
Nach durchschnittlich 14 Tagen Brutzeit schlüpft das erste Küken, im Abstand von wenigen Stunden bis zu einem Tag dann jeweils das nächste. Gelegentlich wird von einer 11 tägigen Brutdauer berichtet, wobei es sich allgemein um einen Rechenfehler handeln dürfte.
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