Die Marek'sche Krankheit
Die Marek'sche Krankheit auch Marek Geflügellähme wird durch das Herpesvirus Galliner Herpesvirus 2 (Gammaherpesvirus) ausgelöst.
Das Virus wird nur in Körperzellen oder in den Federfollikeln produziert.
Das Virus ist mit dem aus der Humanmedizin bekannten Epstein-Barr-Virus (Pfeiffer Drüsenfieber) auch Humanes-Herpesvirus 4 (HV4) verwandt.
Eine Verwandtschaft besteht zudem mit dem Putenherpesvirus und dem Herpesvirensamm von Schimpanse und Pavian.
Die Krankheit befällt hauptsächlich Hühner, kann aber auch Fasane, Rebhühner, Puten und in Ausnahmefällen auch Wachteln betreffen.
Diese Krankheit ist auf Tauben nicht übertragbar, sie betrifft nur Hühner- und Fasanartige.
Die Ansteckung erfolgt über die Atemluft oder den direkten Kontakt mit den Infizierten. Jungtiere nehmen den Erreger in der Hauptsache über infizierten Staub oder Federstaub auf. Küken sind wegen des schwachen Immunsystems sehr anfällig für diese Krankheit. Auch Junghennen und Hennen in der ersten Legephase.
Hähne werden nur selten davon betroffen. Ab dem 3. Lebensmonat geht die Gefährdung zurück.
Die Inkubationszeit berägt 1 Woche kann aber auch bis 140 Tage andauern. Nach kurzer Zeit kann es zu einer Bestandsseuche kommen. Infizierter Staub bleibt länger als ein Jahr infektiös, bei Virusträgern bleibt das Virus lebendslang erhalten.
Die Symtome
Es gibt drei Verlaufsformen die einzeln aber auch alle gleichzeitig auftreten können.
1. die nervale Form, auch die klassische Lähmung genannt betrifft vor allem den Ischiasnerv. Sie verläuft unterschwellig (subakut) meist über einen längeren Zeitraum (chronischer Verlauf). Sie tritt in der Regel ab der 12 bis 16 Lebenswoche auf. Der Ischiasnerv wird von dem Virus befallen, das führt zu der für die Krankheit typischen Beinstellung. Ein Bein nach hinten eines nach vorne. Das Küken liegt auf der Seite, stellenweise hängen Flügel und Augenlieder herab. Diese Symtome können sich bis zur Legeperiode hinstrecken. Es sterben maximal 10 % an dieser Verlaufsform.
2. okulär Form, die Augenform der Marek'schen Krankheit betrifft nur die Augen. Im Bereich der Augen kommt es hier zum Verfärben der Iris stellenweise findet man eine Querstellung der Pupille. Manche Tiere werden blind.
3. akute viszerale Form, die innere Form ist zugleich die Form die am schwersten verläuft. Sie tritt seuchenartig innerhalb der ersten acht Lebenswochen auf. Im Bereich der Federfollikel kommt es zur Aufrauhung der Haut mit zahlreichen Erhebungen (Knötchen) bis hin zur sichtbaren Tumorbildung. Starker Gewichtsverlust und Tumorbildungen an Milz, Leber, Lunge, Eierstöcken und Muskulatur sind die Folge.
Die Sterblichkeit betrifft hier 50 % aller Tiere, vor allem zwischen der 18. und 22. Lebenswoche. Manchmal tritt diese Form auch noch ca. 2 Wochen nach Legebeginn (Junghennen) auf. Die Empfänglichkeit für diese Erkrankung und die Sterberate liegen bei Küken am höchsten. Bei älteren Tieren gibt es keine oder nur wenig Ausprägung der Symtome und kaum noch Todesfälle.
Das Virus bewirkt bei der Infektion zuerst eine Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte (T-Lymphocyten), die sehr schnell erschöpft wird (Imunsupression). Hierdurch kommt es zur totalen Erschöpfung die zur Mattheit des Tieres führt. Das Küken ist nicht mehr in der Lage genügend Energie (Futter) aufzunehmen und zu verwerten und stirbt letztlich am totalen Zusammenbruch des lebenswichtigen Organkreislaufes.
Die Verhinderung des Krankheitsausbruchs ist so einfach wie wirkungsvoll.
Am ersten Tag nach dem Schlupf wird einmalig geimpft. Diese Impfung hält Lebenslang, verhindert aber nicht eine Ansteckung mit HHV2 sondern verhindert nur den Ausbruch der Krankheitssymtome. Ein Tier das Träger des GHV2 (Ferderkiele/- follikeln) ist, bleibt es lebenslang.
Ein Mal Marek immer Marek -> Küken können nur durch die Impfung geschützt werden. Auch hier ist Hygiene das absolute Muss, gut gelüftete Ställe verhindern weitestgehend einen seuchenartigen Ausbruch der Krankheit.
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