Diamanttäubchen
  ZF Handaufzucht
 

 

 

Die Handaufzucht von Zebrafinken 

 

2008 hatte eine meiner Hennen ein fünfer Gelege. Sie und der Hahn brüteten normal, wechselten sich regelmäßig ab. Nach dem Schlupf des ersten Kükens bemerkte ich, dass die Henne, die ein Jahr zuvor zwei Gelege mit je 5 Jungvögeln problemlos aufzog, nur noch unregelmäßig zum Hudern in den Kasten ging. Nach zwei Tagen lag das erste Küken tot im Kasten, das zweite, dritte und vierte waren geschlüpft, wurden aber nicht gefüttert. Die Henne ging nun kaum noch in den Kasten, kratzte sich ständig nervös. Ich fing sie heraus und stellte eine entzündliche Augenverletzung fest. Ich setzte die Henne separat, in der Hoffnung der Hahn würde seine Pflicht erfüllen. Leider ging nun der Hahn gar nicht mehr in den Kasten. Die Küken waren schon ziemlich kalt und ich wärmte sie in meiner Hand. Zu diesem Zeitpunkt brütete kein anderes Paar. So entschloss ich mich den Versuch zu wagen, die inzwischen drei Küken mit der Hand auzuziehen. Ich nahm den Flächenbrüter und stellte ein Bastkörbchen mit Heu als Nest hinein. Die Temperatur 38 C°.

 


Die Handaufzucht gestaltet sich in sofern als schwierig da man für solche Winzlinge eine spezielle Fütterungsmethode entwickeln muss. Am einfachsten ist es ein fertiges Aufzuchtsfutter (Orlux) für kleine Körnerfresser zu kaufen. Dazu besorgt man sich in der Apotheke oder beim Tierarzt eine 1 ml Spritze (ohne Nadel) und eine schmale Plastikdüse (z.B. von Windowcolor).

Das Küken muss bei 38 C° und einer Luftfeuchtigkeit von 60 % feucht/ warm untergebracht werden.
Nach Anweisung (1 Teil Pulver 7 Teile warmes Wasser) bereitet man den Futterbrei zu. Der Futterbrei wird in die Spritze aufgezogen, dann kommt die Plastikspitze drauf. Diese wird ebenfalls mit Futterbrei gefüllt. 

Achtung: Es darf keine Luft in der Spritze bzw. der Spitze sein.

Nun füttert man diesen Brei alle zwei Stunden, Tag und Nacht. Erst, wenn der Kropf leer ist bekommt das Küken Futter. 



Am 3. Tag füttert man ein Gemisch aus einem Teil Pulver und fünf Teilen warmem Wasser. Bis zum 7. Tag wird das Küken alle 2 Stunden gefüttert. Ab dem 7. Tag wird es nur noch alle 4 Stunden (auch Nachts) mit 1 Teil Pulver und 3 Teilen Wasser gefüttert. Das Futter sollte immer frisch zubereitet werden, vor allem im Sommer kommt es leicht zur Gährung des Aufzuchtsbreies. 

Mit beginnender Befiederung meist ab dem 8. - 10. Tag senkt man langsam die Temperatur bis auf 33,3 C°. Ab dem 13. Tag kann man dem Aufzuchtsbrei kleine weich gekochte Hirse (z.B. Silberhirse geschält) untergemischen. Nun kann auf die Plastikspitze verzichtet werden, der Vogel ist nun groß genug direkt Futter aus der Spritze zu nehmen. 

Im Alter von 19 Tagen, bringt man ihn zu den anderen Zebrafinken und belässt ihn für einige Minuten bis zu einer 1/4 Stunde bei den Altvögeln. Danach kommt er wieder in die Wärmebox bei nun mehr 28 C° zurück. Man senkt die Temperatur nun jeden Tag etwas ab, bis man am 22. Tag etwa bei 25 C° angekommen ist. Es ist wichtig das der Jungvogel nachts noch warm sitzt. Hat er noch "Geschwister" und wird gefüttert, kann man ihn bei den AV belassen, man muss gut beobachten ob er gefüttert wird und wenn nötig zufüttern.

Mit 19 bis 22 Tagen wird der Zebrafink flügge, nun beginnt die Phase der Umgewöhnung. Das Küken lernt nun Futter aufzunehmen, zum Teil ist ihm das angeboren, auch lernt es durch genaues Beobachten der Altvögel. 

Dennoch muss mindestens 14 - 16 Tage  nach dem Ausfliegen also bis zum Alter von 5 Wochen zugefüttert werden.

2 der drei Küken starben im Alter von 20 bzw. 23 Tagen, das dritte aber, überlebte, ist heute ein ganz normaler Zebrafink und entgegen aller Theorie weder Handzahm noch fehlgeprägt. 

2009 habe ich eine erfolgreiche Nachzucht mit dieser Henne gehabt.  Die Altvögel habe ich aus der Zucht genommen. Ein zweites Mal möchte ich mir die schwierige Handaufzucht von Zebrafinken nicht mehr antun.





 


 
 



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Update 19. Oktober 2020


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